WAS IMMANUEL KANT UNS VIELLEICHT NOCH HÄTTE SAGEN SOLLEN


23. April 2024

Michael Lichtwarck-Aschoff und Natalie Hünig lesen aus der Erzählung „Der Perückenmacher von Königsberg“

Eintritt 8 €, ermäßigt 6 €
Eine telefonische Anmeldung ist erforderlich: 0821-4540815. Die Veranstaltung ist ausgebucht!

Immanuel Kants Lehre ist heute fast noch wichtiger als vor 300 Jahren. Ob er sie allerdings auch auf nicht-europäische, nicht-weiße Völker anwenden wollte oder die davon ausnahm, vielleicht sogar meinte, die müssten mithilfe des Kolonialismus zivilisiert und erzogen werden – über diese Frage wird bis heute gestritten.
Auch in Michael Lichtwarck-Aschoffs neuer Erzählung „Der Perückenmacher von Königsberg“ bleibt diese Frage ohne Antwort. Berichtet wird davon, wie Kants Perückenmacher sich abmühte, Aufklärung in seinem eigenen kleinen Leben praktisch anzuwenden. Und über eine Art unmöglicher Freundschaft zwischen den beiden, die auch darunter litt, dass Kant in seiner Physischen Geographie, (eine Disziplin, die er erfunden hatte) behauptete, Klima und natürliche Beschaffenheit unterschiedlicher Länder bilde erbliche Eigenschaft der Bewohner heraus. So wie es Länder mit bekömmlichem Klima gebe, gebe es auch solche mit schwer bekömmlichem, wogegen sich die Bewohner mit unterschiedlichen Hautfarben schützten. An diesen Hautfarben könne man nun ganz leicht die körperlichen, geistigen und sittlichen Entwicklungsstufen der jeweiligen „race“ ablesen. Der biedere Perückenmacher wird geglaubt haben, der große Philosoph widerspreche damit der eigenen besseren Einsicht.

Lesung: Michael Lichtwarck-Aschoff & Natalie Hünig
Gespräch mit Dr. David Freis, Universität Augsburg
Moderation: Dr. Michael Friedrichs


Michael Lichtwarck-Aschoff (© Photo Mirko Markic)

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